Maitake-Pilz zur Quecksilber Ausleitung

Maitake-Pilz zur Quecksilber Ausleitung

Originalpublikation:
Zhang, W., Jiang, X., Zhao, S., Zheng, X., Lan, J., Wang, H., Ng, T.B. (2018):
A polysaccharide-peptide with mercury clearance activity from dried fruiting bodies of maitake mushroom Grifola frondosa.
Scientific Reports 8, 17630. DOI: 10.1038/s41598-018-35945-9

Einleitung

Quecksilber als Umwelt- und Gesundheitsrisiko

Quecksilber (Hg) ist ein weltweit verbreiteter Schadstoff, der infolge industrieller Emissionen in Luft, Wasser und Boden gelangt. Es existiert in verschiedenen chemischen Formen – anorganisch in Pflanzen, organisch (z. B. Methylquecksilber) in Tieren und Mikroorganismen – und kann über Nahrung und Atmung in den Körper aufgenommen werden.

Organisches Quecksilber ist besonders gefährlich, da es aufgrund seiner Fettlöslichkeit die Blut-Hirn-Schranke, die Plazenta und die Blut-Hoden-Schranke überwinden kann. Klinisch führt dies zu neurologischen Schäden (Verhaltensstörungen, Ataxie, sensorische Ausfälle), reproduktionstoxischen Effekten (gestörte Spermatogenese, Embryotoxizität) sowie Schädigungen von Leber, Nieren und Immunsystem.

Maitake - Grifola frondosa - Der "tanzende Pilz"

Der Maitake-Pilz (Grifola frondosa) ist ein weltweit bekannter, wild wachsender Speisepilz mit angenehmem Geschmack, ansprechender Erscheinung und hohem Nährwert. Neben seiner kulinarischen Verwendung hat er auch als Heilpilz große Bedeutung. Hauptwirkstoffe sind insbesondere Polysaccharide – komplexe Zuckerverbindungen –, die nachweislich das Immunsystem regulieren. Sie aktivieren wichtige Immunzellen wie Makrophagen (Fresszellen), natürliche Killerzellen (NK-Zellen) und T-Lymphozyten, und fördern die Ausschüttung entzündungsmodulierender Botenstoffe wie Interleukin-2, -8, -12 (IL-2, IL-8, IL-12) sowie Tumornekrosefaktor-α (TNF-α). Aufgrund dieser immunmodulatorischen Effekte wird Maitake eine antivirale und antitumorale Wirkung zugeschrieben. Zudem belegen Studien blutzuckersenkende, cholesterinsenkende, blutdruckregulierende, antioxidative, leberschützende, antibakterielle und strahlenschutzfördernde Eigenschaften der Maitake-Polysaccharide.

Ziel der Studie

Ziel der Untersuchung war es, eine Substanz aus dem Maitake-Pilz (Grifola frondosa) zu identifizieren, die in der Lage ist, Quecksilber (Hg²⁺) zu binden und auszuscheiden – sowohl in vitro (Laborversuch) als auch in vivo (Tiermodell). Untersucht wurden ein gereinigter Polysaccharid-Peptid-Komplex (GFPP) sowie getrocknetes Pilzpulver (GFFF).

In-vitro-Ergebnisse: Selektive Metallbindung

Der gereinigte Extrakt GFPP wurde im Labortest mit verschiedenen Metallionen gemischt. Die höchste Affinität zeigte sich zu Quecksilber:

Metallion Absorptionsrate durch GFPP (%)
Hg²⁺ (Quecksilberion) 34,3 ± 3,3
Mg²⁺ (Magnesium) 16,5 ± 2,7
Mn²⁺ (Mangan) 2,5 ± 0,4
Cd²⁺ (Cadmium) 2,0 ± 0,2
Cr²⁺ (Chrom) 3,0 ± 0,2
Ca²⁺, Cu²⁺, Al³⁺, Fe²⁺, Pb²⁺ keine relevante Bindung

 

Der gereinigte Pilzextrakt GFPP zeigte eine besonders hohe Bindungsfähigkeit für Quecksilber, während andere Metalle, vor allem physiologisch wichtige Ionen wie Ca²⁺ oder Fe²⁺ kaum oder gar nicht gebunden wurden. Das deutet auf eine gezielte Wirkung auf Schwermetalle hin, während Sorgen hins. einer Mineralstoffimbalance als Nebenwirkung einer Vitalpilztherapie aus meiner Sicht unbegründet sind.

In-vivo-Modell: Akute Quecksilbervergiftung (Ratte)

Die Ratten erhielten über 3 Tage Quecksilberchlorid (HgCl₂, 1100 µg/kg i.p.). Anschließend wurde die Wirkung von GFPP, GFFF und DMPS (Vergleichssubstanz) auf den Blut-Quecksilbergehalt und die Organdeposition untersucht.

Zum Vergleich: In der Minamata-Katastrophe (Japan, 1950er Jahre) kam es zu einer der weltweit schlimmsten Umweltvergiftungen: Über die Nahrungskette – vor allem durch Fischverzehr – nahmen Menschen täglich etwa 50–200 µg/kg Körpergewicht an methyliertem Quecksilber auf. Diese chronische Belastung führte zu schwerwiegenden neurologischen Schäden wie Zittern, Sprachverlust, Lähmungen, Fehlbildungen bei Neugeborenen und in vielen Fällen zum Tod. Im Vergleich dazu erhielten die Ratten im vorliegenden Versuch 1100 µg/kg/Tag Quecksilberchlorid – also mehr als das 20-fache dieser schwerwiegenden Umweltbelastung, noch dazu über einen Zeitraum von drei Tagen und in Form einer direkten Injektion.

Verlauf der Quecksilberkonzentration im Blut (Abb. 3A in der Studie)

Behandlung Reduktion des Blut-Hg-Spiegels an Tag 2
Modell (ohne Tx) keine signifikante Reduktion
GFPP (hochdosiert) >50 %
GFFF (hochdosiert) >50 %
DMPS >50 %

 

Am 15. Tag waren die Hg-Spiegel in allen Gruppen auf ein ähnliches, niedriges Niveau abgesunken.

Quecksilberkonzentration in Leber und Niere (Abb. 3C, 3D in der Studie)

Organ Modell GFPP GFFF DMPS
Leber hoch am stärksten reduziert reduziert reduziert
Niere sehr hoch deutlich reduziert (≈ DMPS) reduziert reduziert

 

Kommentar: GFPP zeigte in der Leber eine stärkere Quecksilberreduktion als DMPS. In der Niere waren alle drei Wirkstoffe ähnlich effektiv.

In-vivo-Modell: Chronische Hg-Belastung

Nach einer initialen Quecksilberchlorid (HgCl₂)-Belastung erhielten die Tiere über 30 Tage täglich 600 µg/kg i.p. HgCl₂. Es wurde untersucht, ob sich Hg im Blut anreichert oder ausgeschieden wird.

Zeitraum Modellgruppe (ohne Behandlung) GFPP / GFFF / DMPS
Tag 3–12 Hg-Spiegel stabil erhöht stabil gehalten
Tag 12–30 ansteigende Hg-Konzentration keine Anreicherung

 

Kommentar:  Während in der unbehandelten Modellgruppe der Blut-Quecksilberspiegel ab dem 12. Tag kontinuierlich anstieg und es zu einer deutlichen kumulativen Belastung kam, blieb er in den mit GFPP, GFFF oder DMPS behandelten Gruppen über den gesamten Zeitraum stabil. Am 30. Tag zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den behandelten Gruppen und der unbehandelten Kontrollgruppe. Der berichtete p-Wert (< 0,05) bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Unterschied rein zufällig auftritt, unter 5 % liegt. GFPP und GFFF zeigten dabei eine vergleichbare oder sogar stärkere Wirkung als DMPS, was ihre Fähigkeit zur Stabilisierung und Ausleitung von Quecksilber aus dem Blut bestätigt.

Das wiederum verdeutlich aus meiner Sicht das prophylaktische Potential von Maitake, bspw. in der kurweisen Anwendung über mehrere Wochen, um eine Schadstoffbelastung durch Quecksilber zu verringern.

Vergleich der getesteten Substanzen

Kriterium GFPP (Extrakt) GFFF (Pulver) DMPS (Vergleich)
Form gereinigter Komplex getrockneter Fruchtkörper synthetischer Chelator
Wirkung auf Blut-Hg sehr schnell schnell schnell
Quecksilberabbau in der Leber am stärksten gut moderat
Quecksilberabbau in der Niere sehr gut gut sehr gut
Langzeitstabilität gegeben gegeben gegeben
Bindung essentieller Ionen keine relevante keine relevante möglich (z. B. Ca²⁺, Mg²⁺)

Überlegungen zur Übertragung der Ergebnisse auf den Menschen (laut Originalquelle)

Die Autoren schreiben wörtlich:

„According to the equivalent dose conversion between animals and humans in pharmacological tests, consumption of 7.44 g dried fruiting body or 74.4g fresh fruiting bodies could be enough for promoting the excretion of mercury in an adult with a body weight of 60 kg.“

 

Anmerkung des Verfassers:
Diese Angabe wurde direkt aus dem Originaltext übernommen. Die Studie enthält jedoch keine Angaben zur genauen Rechenmethode – insbesondere ist unklar, ob die Umrechnung auf Basis des Körpergewichts oder des metabolischen Körpergewichts (KG⁰·⁷⁵) erfolgte.

Aus therapeutischer Sicht empfehle ich eine begleitete Vitalpilz-Therapie zur schrittweisen Schwermetallausleitung bei Mensch, Hund und Pferd stets auf Basis einer sorgfältig berechneten Dosierung.

Für den Menschen liegt diese erfahrungsgemäß bei etwa 2 g getrockneter Maitake-Pilzpulver pro Tag, für ein 500 kg schweres Pferd bei etwa 4,5 g täglich. Dabei ist ein langsames Einschleichen über mehrere Wochen sinnvoll. Die Mindestdauer der Anwendung sollte – anders als im Tierversuch – drei Monate betragen, um eine nachhaltige Ausleitung zu ermöglichen.

Zur Erinnerung: In der Studie lief die akute Behandlung über nur 15 Tage, die chronische Intoxikation über 30 Tage – bei extrem hoher Quecksilberbelastung, wie sie im Alltag nicht realistisch ist.

Das bedeutet umgekehrt: Bei den üblichen, deutlich geringeren Expositionswerten, wie sie in der Umwelt oder bei amalgambedingter Belastung auftreten, kann die tägliche Maitake-Dosis ebenfalls geringer angesetzt werden.

Aus diesem Grund bin ich der Überzeugung, dass mit den üblichen Dosierungsempfehlungen, wie sie beispielsweise von Mycelium Pilzkraft oder in meiner Praxis verwendet werden, sehr gute Ergebnisse erzielt werden können – auch bei niedrigschwelliger Alltagsbelastung mit Quecksilber.

Fazit

Die Studie von Zhang et al. (2018) liefert klare Hinweise darauf, dass sowohl gereinigte Extrakte (GFPP) als auch das Pulver des getrockneten Fruchtkörpers (GFFF) des Maitake-Pilzes in der Lage sind, Quecksilber im Körper gezielt zu binden und auszuscheiden. Der gereinigte Extrakt zeigte in der Leber eine besonders starke Wirkung. Beide Formen waren vergleichbar mit dem klinisch genutzten DMPS, jedoch ohne bekannte Nebenwirkungen und mit hoher Selektivität für Quecksilber, unter Wahrung der physiologischen Mineralstoffbalance des Körpers.

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