
Austernpilz (Pleurotus ostreatus) bei Gastritis und Magengeschwüren
Häufigkeit von Gastritis und Magengeschwüren bei Hund und Pferd
Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut) und Ulcus ventriculi (Magengeschwür) zählen sowohl bei Hunden als auch bei Pferden zu häufigen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Ursachen sind unter anderem Stress, bestimmte Medikamente wie nichtsteroidale Entzündungshemmer (z. B. Schmerzmittel), Infektionen, Fütterungsfehler oder intensive Trainingsbelastung. Die Symptome reichen von Appetitlosigkeit und Leistungsschwäche bis zu wiederkehrenden Koliken beim Pferd oder Erbrechen und Gewichtsverlust beim Hund.
Eine unterstützende Therapie, die auf Schutz und Heilung der Magenschleimhaut abzielt, ist bei diesen Erkrankungen von besonderer Bedeutung.
Wirkung von Pleurotus ostreatus auf den Magen-Darm-Trakt
Zwei aktuelle Studien untersuchten die Effekte von Inhaltsstoffen aus dem Austernpilz auf die Gesundheit des Magen-Darm-Systems:
- Schutz der Magenschleimhaut: In einem Rattenmodell konnte ein gereinigter Zuckerstoff (Polysaccharidextrakt) aus Pleurotus ostreatus die Schleimproduktion im Magen deutlich steigern.
- Förderung der Heilung von Magengeschwüren: Der Extrakt verkleinerte die Größe bestehender Geschwüre erheblich und beschleunigte die Heilung.
- Antioxidative Effekte: Die antioxidative Kapazität des Magengewebes (also die Fähigkeit, schädliche freie Radikale zu neutralisieren) wurde durch die Erhöhung von Glutathion (ein zellschützendes Molekül) und Superoxiddismutase (ein schützendes Enzym) sowie durch die Reduktion oxidativer Schäden deutlich verbessert.
Zusätzlich zeigte die Gabe von Austernpilzpulver in einem Mausmodell eine Veränderung der Darmflora (Gesamtheit der Darmbakterien) in Richtung einer gesünderen Zusammensetzung.
Studienergebnisse im Überblick
Schutz und Heilung der Magenschleimhaut bei Ratten:
- Ulkusheilung: Die Ulkusfläche (Größe der Magengeschwüre) wurde durch den Pilzextrakt um bis zu 58,5 % reduziert.
- Steigerung der Schleimproduktion: Die Menge des schützenden Magenschleims nahm um über 140 % zu.
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Verbesserung der antioxidativen Schutzmechanismen:
- Der Gehalt an Glutathion (zellschützendes Molekül) stieg von 85,64 µg/g auf 356,34 µg/g, was einer absoluten Erhöhung von 270,7 µg/g entspricht (etwa 316 % Steigerung).
- Oxidative Schäden (gemessen als TBARS-Werte) sanken von 56,74 mmol/g auf 15,53 mmol/g, was einer absoluten Reduktion von 41,21 mmol/g entspricht (etwa 73 % Verringerung).
- Die Aktivität der Superoxiddismutase (ein antioxidatives Enzym) erhöhte sich von 16,97 U/mg Protein auf 31,45 U/mg Protein, was einer absoluten Zunahme von 14,48 U/mg Protein entspricht (etwa 85 % Steigerung).
- Gewebeuntersuchung (Histologie): Weniger Schleimhautschäden und weniger entzündliche Zellansammlungen wurden festgestellt.
Weitere positive Effekte bei Mäusen (Pulvergabe im Futter):
Die Studie untersuchte auch die Effekte von Austernpilzpulver bei Mäusen, die eine fettreiche Ernährung erhielten. Dabei zeigte sich:
- Verbesserte Blutzuckerregulation: Die Tiere verarbeiteten Zucker besser, was sich in niedrigeren Werten beim Glukosetoleranztest und Insulintoleranztest zeigte. Genaue Prozentwerte wurden nicht angegeben, die Verbesserungen sind anhand der Grafiken jedoch deutlich erkennbar.
- Senkung von Blutfetten (Triglyzeriden, Cholesterin): Die Blutfettwerte waren in den behandelten Gruppen signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe. Auch hier wurden keine exakten Prozentangaben gemacht.
- Förderung einer gesunden Darmflora: Nützliche Bakterien wie Lactobacillus und Bifidobacterium nahmen zu, während potenziell ungünstige Bakterien wie Bacteroides und Roseburia abnahmen. Die Veränderungen wurden grafisch dargestellt, konkrete Prozentwerte fehlen.
- Steigerung des Fettstoffwechsels und der Gallensäureproduktion: Bestimmte Stoffwechselwege waren in der Analyse der bakteriellen Funktionen verstärkt aktiv, was auf eine bessere Verwertung von Fetten und eine gesunde Verdauung hinweist.
Hinweis: Die Studie von Hu et. al. (2022) arbeitete überwiegend mit grafischen Darstellungen der Ergebnisse (zum Beispiel Balkendiagrammen) und weniger mit exakten Zahlenangaben. Die Verbesserungen in den behandelten Gruppen sind aber klar erkennbar und statistisch signifikant belegt.
Übertragbarkeit auf Hund und Pferd
Die bisherigen Ergebnisse stammen aus Studien an Ratten und Mäusen. Da jedoch zentrale Mechanismen wie Schleimhautschutz, antioxidative Verteidigung und Mikrobiomregulation auch bei Hunden und Pferden eine wichtige Rolle spielen, erscheinen Übertragungen grundsätzlich plausibel.
Praktische Anwendung
Für eine begleitende Unterstützung könnten folgende Anwendungen sinnvoll sein:
- Verwendung von fein gemahlenem Vitalpilzpulver aus biologisch angebautem Pleurotus ostreatus.
- Einweichen des Pulvers in warmem Wasser, um die wasserlöslichen Schutzstoffe (Polysaccharide) zu lösen (Bitte nicht aufkochen, maximal überbrühen).
- Verabreichung als Schleimmittel (zum Beispiel als wässriger Auszug), wobei eine zeitliche Trennung von anderen Schleimbildnern wie Sucrabest empfohlen wird.
- Schrittweise Dosierungssteigerung: Zu Beginn empfiehlt sich eine langsame Erhöhung der Menge, um die Verträglichkeit für das Tier zu überprüfen.
- Frische Zubereitung: Das angesetzte Mazerat (wässriger Auszug) sollte täglich frisch hergestellt und innerhalb von 24 Stunden verwendet werden, um eine mikrobielle Verunreinigung zu vermeiden.
Die genaue Dosierung kann über die Dosierungsrechner der Mycelium Pilzkraft vorgenommen werden (für Hunde und Pferde).
Dort gibt es auch Bio-Pleurotus Pulver für Tiere in feinster Vermahlung.
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Quellen:
- Yang et al., 2012. Gastroprotective activities of a polysaccharide from Pleurotus ostreatus in rats, International Journal of Biological Macromolecules.
- Hu et al., 2022. Pleurotus Ostreatus ameliorates obesity by modulating gut microbiota in obese mice, Nutrients.